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Laura Kristin Fink

Eine Skala der Balance


Gerade fuchse ich mich so richtig in Ayurveda ein. Eine wunderschöne, ganzheitliche Praxis, aus der ich bereits jetzt schon viel mitnehmen kann. Was mich nachhaltig fasziniert und anspricht, ist dass es bei den Lehren des Ayurveda im Kern immer darum geht, sich selbst zu spüren und sich dementsprechend zu begegnen. Es darf wieder mehr Intuition Einzug erhalten und natürlich die gute alte Achtsamkeit erhöht werden. Am Rande stolperte ich im Netz hierbei über eine Skala, die ich seitdem für mich anwende.



Eine Einladung zu mehr Angemessenheit


Als essenziell wird im Ayurveda die Regelmäßigkeit und Angemessenheit der Mahlzeiten des Tages verstanden. Und da steckt für mich persönlich schon sehr viel drin. Neigte ich doch bislang eher dazu unregelmäßig zu essen, nebenbei zu essen, und zudem, weil die Freude am Essen zugleich so groß ist, mich tendenziell eher auf meine Augen als mein Gefühl im Magen zu verlassen wenn es darum geht ein Ende zu finden.


Manchmal ist es jedoch gar nicht so leicht in sich zu spüren und sich selbst gut einzuschätzen. Alte Gewohnheiten wiegen schwer. Der Kontakt zum eigenen Körper ist oft keineswegs unbelastet. Da können gerade für unsere westlich geprägten Köpfe Skalierungen eine ganz hilfreiche Unterstützung darstellen. Besagte Skala kommt also nicht aus dem Ayurveda selbst, sondern kann ergänzend genutzt werden, falls sie uns in der Umsetzung weiterhilft.



Bist du schon satt?


Hierbei soll es nun darum gehen, sich und seinen Sättigungsgrad gut einzuschätzen - vor, während und nach einer Mahlzeit. Die Skala führt dementsprechend von null („ich bin so hungrig, ich falle gleich vom Stuhl!“), über eine neutral-angenehme fünf (hier bin ich quasi wunschlos glücklich) zu einer zehn („ich bin so vollgegessen, dass mir speiübel ist“).


Idee des Ganzen ist es dann, im Laufe des Tages nicht mehr als 1-3 Schritte von der Mitte, unserer fünf, abzuweichen. Und tatsächlich, seit ich die grundlegenden Empfehlungen des Ayurveda für mich umsetze, fiel mir schnell auf, dass ich mich insgesamt viel mehr in Balance durch den Tag bewege.


Ich erinnere mich noch gut an die vielen Zustände, in denen ich mich sonst rund ums Essen häufiger „unterzuckert" oder „überfressen" erlebte. Jetzt gelingt es mir viel mehr in Balance zu sein und, weil es sich eben lohnt, diese Balance auch bewusst zu wahren. Also z.B. aufzuhören zu essen, wenn ich erste Sättigungsgefühle wahrnehme. Oder meine nächste Mahlzeit für mich vorzubereiten, wenn ich bemerke auf eine vier der Skala gerutscht zu sein.



Ein buntes Salatbüffet von oben fotografiert, zwei Hände greifen zu und bestücken Teller


Die Skalierung als Werkzeug für den Moment


Seine eigenen Zustände auf einer Skala zu verorten, mag erst Mal banal, überflüssig oder verkopft wirken - ist es aus meiner Erfahrung aber gar nicht.


Wer den Bezug zu seinem Körper bewusst stärken möchte, sich für ihn und seine Weisheit öffnen und seinen Zeichen voll vertrauen mag, der darf all das immer wieder auf vielfältige Weise üben. Eine Skala zur Hand zu nehmen, kann hier wie gesagt eine große Unterstützung sein. Bis sie alsbald überflüssig wird, weil wir uns jetzt auch ohne Zahlen oder beschreibende Worte gut spüren und einschätzen können, und auf das vertrauen, was wir wahrnehmen können.


Wo auch immer du stehst, auf den Skalen deines Lebens, ich wünsche dir von Herzen mehr und mehr in Balance zu kommen, und deinen Körper als Weg dorthin zu begreifen.

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