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Laura Kristin Fink

Loslassen? Warum du es vielleicht gar nicht musst


Vielfach werden wir daran erinnert alten Ballast loszulassen. Groll über die Vergangenheit schadet schließlich nur uns selbst. Auch Zukunftssorgen - „lass sie los!“ Steht man an dem Punkt erkannt zu haben, dass es da etwas in einem gibt, das einen in irgendeiner Form zurückhält, kann man schon den Eindruck erhalten man müsse jetzt unbedingt Initiative ergreifen. Wer in diesen Zeiten, mit den unzähligen Ressourcen und Möglichkeiten, noch beschwert durch die Gegend läuft, ja dem ist es einfach noch nicht gelungen mit dem Loslassen?!



Mit Druck Loslassen - ein Widerspruch in sich


Dieser Eindruck fußt nicht nur auf einem groben Missverständnis des Begriffs Loslassen, sondern trägt offensichtlich auch das Potential in sich, einen gewissen Druck aufzubauen. Denn wer glaubt, etwas an sich verändern zu müssen, bewegt sich stets im Widerspruch zur Realität. Das was gerade ist, darf so nicht sein und sollte anders sein. Für unser Nervensystem ist dieser gelebte Widerspruch ein klassischer Stressor. Unter Stress oder gar einem insgesamt dysregulierten Nervensystem sinkt die Fähigkeit etwas Loszulassen nun aber sogar noch weiter.



Ein reguliertes Nervensystem lässt von alleine los


Einen Ausweg hieraus bietet also vor allen Dingen ein Perspektivwechsel und eine gelebte Praxis in Akzeptanz. Statt Teile in uns loswerden zu wollen (wie „Loslassen“ oft missverstanden wird), wollen wir uns ihnen vielmehr wieder zuwenden. Wir wollen sie sehen und anerkennen, ihnen Raum geben und uns darin üben, mit dem was gerade ist, einfach zu sein.


Diese Praxis reguliert unser Nervensystem, erweitert unsere Komfortzone und kann so ganz nebenbei dazu führen, dass sich die festgefahrenen Energien eines Themas plötzlich transformieren. Der Bedarf etwas an der eigenen Wahrnehmung verändern zu müssen, sinkt. Wir bewegen uns in mehr Sicherheit durchs Leben und gewinnen Kapazitäten zurück.



Eine Sepia-Aufnahme einer Hand im Kornfeld, Lichtreflexionen in der Kameralinse


Findest du dich also wieder im Hamsterrad des Loslassen-Wollens, dann übe dich alternativ doch vielleicht einmal darin das Hier und Jetzt vollumfassend anzuerkennen. Wenn du dies tust und darin eine gewisse Praxis etablierst, bist du bereits ganz indirekt und nachhaltig auf dem Weg zu einem integrierteren Leben. Loslassen? Musst du hier gar nicht. Du bist bereits vollständig.

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