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Was ist körperorientiertes Coaching?

Laura Kristin Fink

Wenn ich erzähle körperorientiertes Coaching anzubieten, bleibt das in der Regel nicht ohne Rückfragen. Was soll das denn sein? Etwa Personal Training?



"Was sagt dein Körper dazu?"


Körperorientiertes Coaching unterscheidet sich von klassischeren Coaching-Ansätzen schlichtweg durch die Einbeziehung des Körpers. Wir schauen hier dein Anliegen also nur bedingt auf Verstandes-Ebene an, und fragen uns vielmehr „was sagt denn eigentlich dein Körper dazu?“, genauer: dein Nervensystem.


Denn wahrscheinlich kennst du das auch: du nimmst dir etwas vor, bist total klar in deiner Absicht, z.B. nun wöchentlich ins Fitnessstudio zu gehen. Alle Argumente sprechen für deinen Plan und du bist hochmotiviert, dich an ihn zu halten. Die angestrebte Veränderung scheint überaus logisch und gewinnbringend zu sein, also machst du dich an die Umsetzung. Nur häufig schläft das Vorhaben spätestens nach ein paar Wochen wieder ein. Auch in anderen Veränderungen, die wir für uns forcieren, scheinen wir manchmal einfach wie auf der Stelle zu treten. Warum eigentlich?



Eine Person in Sportkleidung tätigt auf einer Matte Crunches


Wenn wir uns in unseren Prozessen lediglich auf unseren Verstand verlassen und unseren Körper nicht mit einbeziehen, wird dieser früher oder später quer schießen. Dahinter steckt keineswegs eine böse Absicht, ganz im Gegenteil. Ganz vereinfacht gesagt, kannst du dir das Nervensystem als Instanz deines Körpers vorstellen, die rund um die Uhr für Sicherheit zu sorgen hat. Nicht unbedingt für faktische Sicherheit, sondern vielmehr für gefühlte Sicherheit. Was wir kennen, womit wir vertraut sind, das fühlt sich für uns unbewusst sehr sicher an. Hier kennen wir uns aus und wissen Situationen souverän zu navigieren. So sorgt das Nervensystem im Endeffekt dafür, dass wir zumeist schön gebettet in unserer Komfortzone bleiben.


Und nun kommst du mit deinem neuen Vorhaben! Wenn du dein Nervensystem diesbezüglich nicht mitnimmst, und diese deine Komfortzone erweiterst, wird es dich immer wieder brav dahin zurückführen womit du bestens vertraut bist. Und das ist in dem Fall eben weniger der Fitnessraum.



Der Schlüssel für Veränderung liegt im Körper


Wer um diese Dynamiken weiß, kann erfahrungsgemäß plötzlich viel mehr Verständnis für sich aufbringen. Das Problem liegt eben nicht darin, dass man zu „faul“, zu bequem oder nicht diszipliniert genug ist. Die Erklärung liegt ganz einfach im Körper versteckt und ist auf eben dieser Ebene auch veränderbar. So kann durch eine Regulationspraxis und die Erweiterung der eigenen Komfortzone ganz viel neuer Spielraum entstehen für neue Erfahrungen, mehr Balance, und eben auch neue Routinen und lange angestrebte Veränderung.


Uns unserem Körper zuzuwenden ist daher nicht nur eine schöne, ganzheitliche Praxis, sondern manchmal auch genau der Schlüssel, den wir vergeblich gesucht hatten.

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